1901-1966
Disney wurde am 5. Dezember 1901 in Chicago geboren.
Als sein Vater eine Farm in Missouri erwarb, siedelte
die Familie nach Missouri über. Jedes Familenmitglied mußte
sich nützlich machen. Das war wohl nicht das, was sich der junge Walter
vom Leben vorstellte, er interessierte sich schon sehr früh für
das Zeichnen.
Als er 14 war erhielt er seinen ersten rudimentären Zeichenunterricht. Die Zeichentrickfilme seiner Zeit hatte er bereits alle verschlungen und war der festen Überzeugung, dass er das besser könne.
Als er den Künstler Ubbe Iwerks traf, produzierten beide die ersten Werbefilme. Für seine ersten Kurzfilme suchte er sich einen Partner, den er schon länger kannte und den er wohl mir seinen Ideen infiziert hatte � seinen Bruder Roy. Beide produzierten eine Reihe von Kurzfilmen, in die Trickfilmsequenzen hineingeschnitten wurden. Diese ersten Produktionen hatten einen bescheidenen Erfolg, jedoch einen großen Nachteil � die Kosten waren immens. Es mußte etwas geschehen. Disney machte sich also auf den Weg nach Kalifornien. Er wollte sich Gedanken über Figuren und Charaktere machen, in denen sich der Zuschauer wiedererkannte. Zwei Mitarbeiter hatte er ja schon: Iwerk wurde zum Art-Director gemacht und sein Bruder Roy mußte die Finanzen im Auge behalten.
Walt Disney selbst lieferte ab sofort nur noch die
Ideen - er war der Kopf und das Herz des Teams. Schnell wuchs das Studio
und mit dem ersten Film "Oswald The Lucky Rabbit" kam auch die Anerkennung
und der Erfolg und mit dem Erfolg auch das Geld. Nur einen Fehler machte
Disney damals, wohl noch aus Unerfahrenheit, er sicherte sich nicht die
Urheberrechte an seinem Film und so mußte er nach einer gerichtlichen
Auseinandersetzung die Rechte hierfür an den Filmverleih übergeben.
Aus diesem teuer bezahlten Lehrgeld zog er seine Konsequenzen
und ließ sich daher ab sofort alle seine Produktionen und Ideen nach
allen Seiten absichern und schützen.
Eines Tages kam Disney von einer Reise zurück
und in seinem Kopf war die Idee von einer Maus namens "Mortimer" geboren.
Er erzählte seiner Frau davon und die war begeistert - nur der Name
gefiel ihr nicht.
Mickey muss der Bursche heißen, schlug sie vor.
Die Maus war geboren, ihren Namen hatte sie, nur noch keine Gestalt. Dafür
war Iwerk zuständig. Nun was dabei heraus kam, darf als bekannt vorausgesetzt
werden und auch die Disneys müssen damals schon angetan gewesen sein
von Mr. Mickey. Das Publikum wurde schnell in seinen Bann gezogen und schon
1928 war die Maus ein Star. In dem Zeichentrickfilm "Steamboat Willie"
lernte dann Mickey auch schon seine Minnie Mouse kennen. Dieser Streifen
war ein gigantischer Erfolg.
Auch im Ausland wuchs die Popularität, da die
Filme und Comic Hefte in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. 1934
mußte zu dem erfolgsgewohnten Mickey ein Gegenpart geschaffen werden.
Er trat in der Gestalt einer Ente auf, war jähzornig,
dumm, tolpatschig, besserwisserisch und er trug einen Matrosenanzug. Donald
Duck. Donald wurde so sehr geliebt, dass er in der Beliebheitsskala bisweilen
vor Mickey lag. Vom Erfolg verwöhnt, wollte Disney nun nach den Sternen
greifen und einen abendfüllenden Spielfilm in noch nie gezeigter Qualität
über Schneewittchen produzieren, der alle vorherigen Produktionen
in den Schatten stellen sollte. Die für die Beschaffung von Geldmitteln
zuständigen Herren, dachten, Disney sei übergeschnappt und rechneten,
diskutierten und sagten: No.
Disney sagte: Yes, und stellte mal kurz über
300 weitere Zeichner, Animateure und Künstler ein und nach zwei Jahren
unermüdlicher, künstlerischer Arbeit war das Werk vollbracht.
Bei der Premiere stand Hollywood Kopf, der Film wurde ein Megaerfolg und
brachte außer Ruhm und Geld auch noch Preise ein.
Einen Oscar für Schneewittchen und die Sieben Zwerge. Die weiteren Filme, die aus den Disney-Studios kamen, wurden von mal zu mal genialer, künstlerischer, bezaubernder und rührten die Zuschauer, egal welchen Alters zu Tränen und zum Lachen.
Filme und Comics waren Disney nicht genug. Ihm schwebte noch eine Vision von Freizeit-Parks vor, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte. Wieder einmal schüttelten alle, denen er davon erzählte, nur mit dem Kopf. Er investierte mit seinem Geld und kaufte sich im Süden von Los Angeles ein 65 Hektar großes Areal.
Schliesslich hat er seine Phantasien hier verwirklichen
können. Sein "Disneyland" aus Märchenschlössern, Burgen
und seinen Comic-Helden zog schon im ersten Jahr mehr als 4 Mio. Besucher
an. Nur an eines hatte er nicht gedacht, nämlich dass seine Besucher
auch mal der kleine Hunger plagen könnte oder dass sie vielleicht
länger bleiben möchten und an Schlafgelegenheiten interessiert
wären.
Diese Geschäft machten nun die hier ansässigen
Hoteliers und Imbissbudenbesitzer etc..
Vermutlich den Entwurf eines weiteren Vergnügungsparks
schon mit sich herumtragend, beschloß er diesen Fehler nicht noch
einmal zu machen. Das neue Gelände war schnell gefunden � in Florida.
Bei Orlando kaufte er diesmal ein Stück Land, dass die Größe
von 11 tausend Hektar hatte. Hier sollte mehr als nur eine Kopie von "Disneyland"
entstehen. Er plante gleich mehrere Themenparks auf dem Gelände zu
errichten. Die Verwirklichung seiner Pläne konnte Walt Disney leider
nicht mehr selbst erleben und bestaunen. Er starb im Dezember 1966. "Disney-World",
wie das Projekt später einmal heißen sollte, wurde von seinem
Bruder realisiert. Und mit dem "EPCOT-Center" und dem "Magic Kingdom",
seinen Figuren und Filmen sowie Comics setzte sich Disney ein Denkmal.
Apropos Filme - bis heute stehen 25 Oscars in den
Vitrinen der Disney-Studios, es werden wohl nicht die letzten sein.